Wo sind die Skier und Helme? Haben wir alle Mützen und Handschuhe eingepackt? Und wo waren noch die Schneebrillen eingemottet? Und der Tannenbaum muss auch noch mit… Wer in den Winterurlaub fährt, muss an vieles denken. Darüber vergisst man gerne, dass am Ende der Packerei noch eine meist längere Autofahrt steht. Und die kann es in sich haben: dunkle und glatte Straßen, Schneefall, in den Bergen noch dazu steiles Terrain mit vielen Tunneln und natürlich volle Autobahnen und Staus. Gut beraten ist, wer möglichst früh sein Auto für die Anforderungen einer Winterreise fit macht und auch beim Beladen des Autos mit Köpfchen vorgeht.
Besonders Familien sind froh, wenn das ganze Winterreisegepäck überhaupt in den Wagen passt: Sachen rein und Tür zu! Aber Gepäck kann gefährlich werden. Hat der Wagen bei winterlichen Straßenverhältnissen ohnehin schon einen längeren Bremsweg, wird dieser durch das zusätzliche Gewicht von Kind und Kegel verlängert. Wichtig ist es, diesen durch eine angepasste Fahrweise einzukalkulieren und ein Schlingern des Wagens durch schlechte Beladung und ein Herumfliegen von Gepäckstücken zu vermeiden.
Wer einen Kombi besitzt, sollte den zusätzlichen Stauraum hinten möglichst mit einem Trenngitter oder –netz absichern. Ansonsten gilt: Gepäck nie höher als bis zur Oberkante des Rücksitzes stapeln. Alles, was darüber hinausgeht, kann beim Bremsen nach vorne fliegen und zu einem regelrechten Geschoss und somit lebensgefährlich für alle Insassen werden.
Aus diesem Grunde sollten schwere Gepäckstücke immer nach unten gepackt werden, am besten hinter die Rückbank, Leichteres nach oben. Wichtig ist auch zu bedenken, welche Person im Auto wo sitzt und wo die schweren Koffer und Taschen liegen, denn der Wagen kann bei ungleichmäßiger Beladung schnell Schlagseite bekommen und ins Schlingern geraten.
Beim Beladen von Dachgepäckträgern sollte auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Gewichts geachtet werden. Die Dachbox stets in der Mitte am schwersten beladen, im vorderen und hinteren Viertel jeweils mit leichteren Reiseutensilien.
Das Handbuch des Autos gibt Auskunft über das maximale Beladegewicht bzw. die maximale Dachlast des Fahrzeugs. Zulässig sind oft nur zwischen 55 und 75 Kilo und die sind schnell erreicht!
Eine Reise im Winter sollte schon wegen der Winterreifenpflicht auch nur mit solchen erfolgen. Vor allem im Gebirge und bei Schnee laufen aber selbst Winterreifen Gefahr, ihren Druck zu verlieren. Die Folge: Stabilität und Grip auf glatten Straßen gehen verloren, Bremsweg und Kraftstoffverbrauch erhöhen sich, die Reifen verschleißen schneller.
Es empfiehlt sich also, den Reifendruck an frostige Temperaturen und das zusätzliche Gewicht des Reisegepäcks anzupassen, indem man grundsätzlich 0,2 bis 0,3 bar mehr einfüllt als vom Hersteller empfohlen. Ist das Auto sehr schwer beladen, sogar bis zu 0,5 bar mehr.
Welcher Reifendruck bei der Beladung für Ihr Fahrzeug empfohlen wird, lässt sich in der Bedienungsanleitung des Autos finden. Bei einigen Fahrzeugen stehen die Richtwerte im Tankdeckel oder im Holm der Tür.
Bedenken Sie, dass im Gebirge oft schon eine kurze steile Auffahrt dafür sorgen kann, dass Sie selbst mit guten Winterreifen auf dem Untergrund durchdrehen und am Hang liegenbleiben – mit vollbepacktem Auto! Das Mitführen von Schneeketten ist daher Pflicht im Gebirge. Einfach zu montieren sind Ringbügel-Schneeketten.
Im Winter sollte der optimale Reifendruck generell ein wenig über dem vom Hersteller angegebenen Richtwert liegen. Denn: Temperaturschwankungen und Minusgrade können dazu führen, dass sich der Reifendruck erheblich verringert. Wer auf Nummer Sicher gehen will, checkt ihn im Winter alle 14 Tage. Das erhöht die Sicherheit und Lebensdauer der Bereifung.
Niedrige Temperaturen haben es leider an sich, dass Glühbirnen und Batterien schneller kaputt gehen oder entladen. Lassen Sie vor Reiseantritt den Ladezustand Ihrer Auto-Batterie in der Werkstatt überprüfen, tauschen Sie diese gegebenenfalls aus. Kontakte sollten unbedingt getrocknet werden. Führen Sie ein Set Ersatzglühbirnen mit sich.
Nicht nur Feuchtigkeit setzt den Leuchtmitteln zu. Ist der Glühfaden der Birne kalt, nimmt er mehr Strom beim Einschalten des Lichts auf. Die Folge: er brennt leichter durch, die Glühbirne ist kaputt.
Die Windschutzscheibe ist bei Schnee und Eis besonderen Härten ausgesetzt. Wenn Streusalz und Dreckspritzer sie verschmieren und die Sicht massiv verschlechtern, ist die Scheibenwischanlage im Dauereinsatz.
Doch Vorsicht, Spiritus im Scheibenwischwasser verhindert das Gefrieren des Wassers nur bei leichten Minusgraden. Ist es kälter, muss Frostschutzmittel im Scheibenwischwasser enthalten sein. Wenn´s in den Winterurlaub geht, greifen Sie also nicht zum günstigen Hausmittel Spiritus, sondern investieren Sie in ein Markenprodukt mit Frostschutzmittel.
Für gute Sicht sorgen auch sorgfältig gewischte Scheiben. Achten Sie beim Eiskratzen und Wischen immer darauf, in eine Richtung zu wischen, sonst verschmieren Sie die Scheiben unnötig.
Wenn Sie mehr über den technischen Wintercheck Ihres Fahrzeugs erfahren möchten, werfen Sie einen Blick in unseren Artikel "Kfz Wintercheck"!
Sie haben das Auto nun einem gründlichen Check-up unterzogen und es mit Bedacht beladen? Prima! Dann müssen Sie jetzt einfach nur alles wieder auspacken, denn Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten liegen unter mehreren Gepäck-Schichten im Radkasten. Die müssen selbstverständlich sofort griffbereit liegen, denn kommt es auf verschneiten oder dunklen Straßen zur Panne, stehen Sie regelrecht im Dunkeln und werden von anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen.
Auch beim Nothalt in Tunneln, wie sie im Gebirge häufiger vorkommen als hierzulande, ist das rasche Aufstellen des Warndreiecks und das Anziehen der Warnweste unverzichtbar: die Standstreifen in den Tunneln, falls überhaupt vorhanden, sind meist sehr schmal, so dass es für Herumstehende gefährlich werden kann. Meist finden sich in Tunneln nur Nothaltebuchten, die man im Falle einer Panne anfahren sollte. Notrufsäulen, über die man dem Pannendienst die genaue Lage des Fahrzeugs im Tunnel durchgeben kann, sind in einem Abstand von 150 Metern aufgestellt.
Generell gilt beim Befahren von Tunneln: einen großen Sicherheitsabstand halten, sowie bei Stau Motor und Lüftung ausstellen, so dass keine Abgase in den Innenraum gelangen können.
Bei einer Panne sollte, wenn man sich vom Auto entfernt, der Schlüssel im Auto stecken gelassen werden, so dass Rettungskräfte den Wagen wegbewegen können, etwa, wenn er Einsatzfahrzeuge behindert.
Wer in kalte Regionen fährt, sollte:
Und zum Abschluss noch ein Tipp: Warme Decken und eine Thermosflasche mit Tee machen eine winterliche Autofahrt nicht nur komfortabel, sondern können bei langen Staus und niedrigen Temperaturen ein unverzichtbarer Begleiter sein – denn ist der Motor einmal aus, wird´s ganz schnell kalt im Auto!