Autofahrer sind preissensibler geworden. Kein Wunder, bei den Spritkosten! Wer vergleicht die Spritpreise und mit welchen Mitteln? Dieser interessanten Frage widmet sich eine Studie des Marktforschungsunternehmens BBE.
Es gibt ja so viele Medien heutzutage… werden diese überhaupt für Preisvergleiche genutzt? Und wenn ja, wie? Und von wem?
Die BBE stellte fest, dass rund 80 Prozent der Autofahrer und Autofahrerinnen einen Preisvergleich anstellen. Die verbreitetsten Mittel, um das zu tun sind:
Bei diesen Methoden gibt es allerdings interessante Unterschiede mit Blick auf das Alter und / oder das Geschlecht der Automobilisten. Schauen wir uns diese genauer an.
Wer hätte das gedacht? Die Nutzung von Vergleichs-Apps ist bei den älteren Fahrern deutlich verbreiteter als bei den jungen. 43 Prozent der über 60-jährigen und 39 Prozent der 40-bis-60-jährigen informieren sich über Vergleichs-Apps; das tun bei den 18-bis-25-jährigen nur 27 Prozent! Auch Social Media und Webseiten der Anbieter werden von Älteren stärker als von der jungen Generation genutzt. Sind die Senioren plötzlich technik-affiner als die Digital Natives?
Man sollte meinen, dass die jungen Menschen, die tendenziell weniger Geld haben als die Älteren, auch bei den Preisen sensibler sein müssten.
Sind sie aber nicht.
30 Prozent der 18-bis-25-jährigen Autofahrer vergleichen überhaupt keine Spritpreise. Sie fahren einfach an die Tankstelle. Vielleicht, weil sie unerfahrener sind als die “Sparfüchse” über 60, bei denen der Anteil der Nicht-Vergleicher mit 16 Prozent gerade einmal halb so hoch liegt? Oder es liegt an einem häufig flexibleren und dadurch weniger planbaren Alltag? Getankt wird eben dann, wenn es sein muss, dort, wo es gerade möglich ist.
Auch wählen die Jüngeren ihre Informationsquellen zum Teil anders aus. Zwar nutzen auch sie zu beinahe 60 Prozent Apps und den Blick auf die Preisaushänge für den Preisvergleich. Aber 22 Prozent von ihnen setzen eben auch auf den Austausch im Freundes- und Familienkreis. Das tun in den anderen Altersgruppen nur wenige, genauer gesagt, kleine einstellige Prozentsätze.
Ob “Stille Post” so effizient ist, wie die Echtzeit-Infos aus kompetenter Quelle, das mag dahingestellt sein. Zumal sich die Tankstellenpreise ja gefühlt minütlich ändern.
Männer und Frauen verhalten sich beim Spritpreisvergleich sehr ähnlich. Der einzige signifikante Unterschied liegt beim Thema App-Nutzung versus Direktvergleich am Preisaushang. 37 Prozent der Frauen nutzen eine App, das sind fünf Prozentpunkte weniger als bei den Männern. Umgekehrt sehen sich Frauen die Tankstellenpreise bei einer Fahrt um fünf Prozentpunkte häufiger an als Männer, nämlich ebenfalls zu 37 Prozent gegenüber nur 32 Prozent beim männlichen Geschlecht.
Zwei grundsätzliche Erkenntnisse kann man aus der BBE-Untersuchung ablesen:
Erstens spielt das Lebensalter eine Rolle. Ältere Autofahrer und -fahrerinnen vergleichen Spritpreise häufiger und detaillierter als die ganz jungen.
Und zweitens ist die Nutzung von dezidierter Apps bei der jüngeren Generation offenbar weniger verbreitet, als auf den ersten Blick vielleicht zu vermuten wäre.
Warum, weshalb, wieso – darüber lässt sich spekulieren. Sicher ist: Gerade aktuell ist jeder gesparte Euro herzlich willkommen.
Die BBE Automotive GmbH ist ein Beratungs- und Marktforschungsinstitut in Köln mit Fokus auf die Automobilbranche. Regelmäßig führt das Unternehmen Markt-, Distributions- und Wettbewerbsanalysen durch, die sämtliche Teilmärkte der Automobilindustrie abdecken.