Schon mal vom Roten Ritter gehört? Der Rote Ritter ist ein Kfz-Anhänger voller Fahrräder, Roller, Verkehrszeichen, Ampeln und vieles mehr. Er wird an Verkehrssicherheitstagen an Kitas und Grundschulen gebraucht, um Kindern Sicherheit im Straßenverkehr beizubringen. Der Rote Ritter steht für eine zeitgemäße, das heißt spaßbetonte, Verkehrserziehung von Kindern.
Das ist eines der Projekte der Initiative TEILEn e.V., die sich den Schutz und die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr auf die Fahnen geschrieben hat. Die Initiative hat schon 20 Rote-Ritter-Mobile an Polizei und Verkehrswacht verschenkt. Das Ziel ist, Deutschland flächendeckend mit Roten Rittern zu versorgen.
Ein weiterer Baustein der kindgerechten Verkehrserziehung ist die „Ritterkids Verkehrsschule“, eine Internet-App für Kinder, Lehrer, Erzieher und Eltern. Die App bietet vorbereitete Übungen und die Möglichkeit, auch eigene, kreative Aufgaben zu erstellen. So können Kinder auch von zuhause aus Verkehrssicherheit üben.
Dafür nehmen die Initiatoren und Mitglieder von TEILEn e.V. viel Geld in die Hand. 5.000 Euro kostet ein Rote-Ritter-Mobil. Doch jeder Aufwand ist gerechtfertigt, wenn er das Leben und die Gesundheit von Kindern schützen hilft.
Denn leider werden mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr im Verkehr verletzt oder traumatisiert. Sei es, weil sie selbst oder Freunde oder Angehörige einen Unfall erleiden.
Die traurigen Zahlen zeigen: gerade bei der Sicherheit der schwächsten aller Verkehrsteilnehmer ist leider noch viel Luft nach oben. TEILEn e.V. will deshalb nicht nur Kinder, sondern eben auch Erwachsene für diese besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern auf unseren Straßen sensibilisieren. Es geschieht immer noch viel zu oft, dass Fahrer zu dicht an vorausfahrende Fahrzeuge auffahren. Oder zu schnell unterwegs sind, auch in Spielstraßen oder vor Schulen und Kitas. Wenn dann noch die Bremsen verschlissen oder die Reifen abgefahren sind, kann es zu schweren Unfällen kommen.
Auch Eltern, die ihre Kinder wohlmeinend jeden Tag zur Schule oder Kita fahren, tun dem Nachwuchs damit nicht unbedingt etwas Gutes. Besser ist es, den Weg zu Fuß mit den Kleinen zu üben und sie irgendwann auch selbständig ihre ersten Verkehrssituationen bewältigen zu lassen. Verkehrserziehung ist nicht nur die Aufgabe von Lehrern, Erziehern und Polizei. Sie geht uns alle an.
Kinder haben aufgrund der Lockdowns der vergangenen Jahre nicht so viel Erfahrung im Straßenverkehr sammeln können wie üblich. Mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, weniger Sozialkontakte, geschlossene Schulen, all das hat ihre Verkehrskompetenz zurückgeworfen.
Seien Sie deshalb besonders vorsichtig, wenn Sie Kinder sehen. Wichtig ist auch, dass Ihr Fahrzeug gut in Schuss ist. Reifen, Bremsen, Beleuchtung, die gesamte Technik sollte immer auf dem bestmöglichen Stand sein, damit Sie Unfälle vermeiden können, wenn es einmal eng wird.
Die Mitglieder des Vereins TEILEn e.V. rekrutieren sich aus der Automobil-Zulieferindustrie. Sie übernehmen damit gesellschaftliche Verantwortung für einen Bereich des öffentlichen Lebens, in dem ihre Produkte eingesetzt werden.
Gleichzeitig kooperiert der Verein mit anderen Hilfsorganisationen. Bei der Unfall-Nachsorge ist beispielsweise die Peter Maffay Stiftung ein Partner und bei der Prävention die Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V.. Gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern haben alle Mitglieder von TEILEn e.V. ein Ziel: Den Straßenverkehr für Kinder und alle anderen Verkehrsteilnehmer noch sicherer zu machen.